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Laika hat wieder ein standesgemäßes Topmodell. Nach einer Pause wurde der neue Kreos vor gut einem Jahr präsentiert. Im Test muss der Beau beweisen, ob er auch praktische Talente besitzt.
Als der erste Kreos im Sommer 1999 vorgestellt wurde, war das ein Paukenschlag. Das Design des Alkovenmobils auf Mercedes-Sprinter-Basis überraschte mit gewagten Rundungen – außen wie innen. Der neue Kreos, ein stattlicher Teilintegrierter auf Fiat-Ducato-Fahrgestell, tritt etwas dezenter auf, kann mit markanten schwarzen Dekorlinien, einem elegant gestalteten Übergang vom Fahrerhaus zum Aufbau und dem skulpturalen Heck aber ebenso die Blicke auf sich ziehen.
Doch noch krasser hebt sich der Neue innen vom zuletzt eher konservativ-gediegenen Kreos-Interieur ab. Grau, Weiß und Petrolblau sind die Farben, die neben Nussbaum-Echtholzfurnier den Eindruck dominieren. Metallleisten mit gebürsteter Oberfläche setzen dazu Kontraste und sind gleichzeitig Griffleiste und Öffner von Klappen und Schubladen. Alternativ gibt es noch einen zweiten, helleren Ausbaustil.
Dekorblenden verkleiden die Fensterrahmen, Vorhänge finden sich lediglich im Schlafzimmer in Form von Raffstores. Materialien und Komponenten wie Metall und Mineralwerkstoff, hochwertige Klappenscharniere und edle, schwarze Designarmaturen zeigen, dass hier nicht gespart wurde.
Da lässt man sich gerne nieder in der mit wertigem Kunstleder eingekleideten, großzügigen Sitzgruppe mit langer Seitenbank gegenüber. Sechs Personen finden bequem Platz um den runden Tisch, dessen Platte allerdings schon mit dem Geschirr für ein ausgiebiges Mahl zu zweit an seine Grenzen stößt. Eine Erweiterungsmöglichkeit wäre hilfreich – zumindest optional, denn der Kreos kann gegen Aufpreis mit einem Hubbett und damit zwei weiteren Schlafplätzen ausgerüstet werden.
Lichtleisten auf vier Ebenen ermöglichen es, eine stets adäquate Beleuchtungsstimmung einzustellen. Allein, selbst mit maximaler Helligkeit der sämtlich dimmbaren Leuchten, wird es nicht so richtig hell. Attraktiv gestaltet präsentiert sich auch die Längsküche mit weißer Mineralwerkstoffarbeitsplatte und -spüle sowie mattschwarzem, bogenförmigem Wasserhahn mit abnehmbarem Auslauf.
Echte Arbeitsfläche bleibt neben dem per Glasplatte abdeckbaren 3-Flammkocher mit großen Brennern zwar nicht. Doch die Abdeckplatte der Spüle lässt sich sehr gut zum Arbeiten, umgedreht sogar als Schneidebrett nutzen. Zumal es dahinter noch ein kleineres Ausgussbecken gibt, das mit einem Rost abgedeckt ist, in dem, beim Spülen, Teller zum Abtropfen einen Platz finden.
Links gibt es zudem ein Regal zum Abstellen von Gewürzstreuern oder einer schlanken Kaffeemaschine. Dahinter stehen dafür zwei Steckdosen parat und in der Wandverkleidung zwei Aufnahmenischen für Kaffeekapseln.
Hinter einer langen Klappe kommen zwei große Hängeschränke zum Vorschein. Der Küchenblock ist durch vier Schubladen erschlossen, wobei die oberen beiden jeweils noch eine interne Schublade bergen. In der linken findet sich ein herausnehmbarer Besteckeinsatz, daneben macht sich noch ein zweistöckiger Drahtkorbauszug nützlich. Bleibt noch der 153-Liter-Kühlschrank gegenüber, der nicht nur mit einem separaten Gefrierfach, sondern auch einem Backofen aufwarten kann.
Unter dem Kühlschrank, etwas versteckt, gibt es noch eine besondere Schublade mit einem rostartigen Blechboden zu entdecken. Der Sinn und Zweck dieser Konstruktion erschließt sich dann, mit der Info, dass sich im Doppelbodenfach darunter die Warmwasserheizung befindet – zum Trocknen klammer Handschuhe im Winter ist diese Schublade also ideal. Ohnehin gibt es im Kreos – trotz toskanisch-sonniger Seele – einige Vorkehrungen für den Wintereinsatz. Beispielsweise findet sich für das Schlafzimmer im Heck einen Extra-Heizkreislauf mit eigenem Thermostat zur Regulierung der Temperatur.
Der Einstieg in die Einzelbetten gelingt über zwei Stufen ganz bequem. Die 13 Zentimeter dicken Kaltschaummatratzen lagern auf Tellerfedern, die Kopfteile lassen sich fünfstufig aufstellen – sehr bequem zum Lesen. Mit identischen 1,90 Meter mal 76 Zentimeter sind die Liegeflächen jedoch nicht mehr als durchschnittlich groß.
Schwanenhalslampen erhellen die Bettlektüre, USB-Buchsen an deren Sockel laden stromhungrige Smartphones nach, für die es Ablagen in üblicher Ladekabelentfernung gibt. Je vier Schalter über den Kopfenden der Betten dienen zur Steuerung der umfangreichen Lampenausstattung. Wichtig dabei: sich den Schalter zu merken, der das dezente Sockellicht aktiviert – für den nächtlichen Toilettengang, ohne den Partner zu stören.
Das Bad zeigt sich im gleichen Stil wie die Küche mit relativ großem Waschtisch aus Mineralwerkstoff und schwarzer Armatur. Die großzügige Bespiegelung über Eck erweitert zudem optisch den Raum. An der Ausstattung gibt es nichts zu mäkeln. Zahnputzbecher, Seifenspender, Handtuchstange, Kleiderhaken, 230-Volt-Steckdose, Dachhaube und Klorollenhalter sind vorhanden.
Die Badtür mit solidem Klinkengriff lässt sich auch über den Gang hinweg schließen und zusammen mit einer Schiebetür vor den Betten zum Raumbad mit der Duschkabine vereinen. Mit transparenter Acrylglastür, Holzdekor-Paneelen an den Wänden und Edelstahlblechverkleideter Duschsäule mit Tropenregen- und separater Handbrause macht sie schon optisch Lust auf eine Erfrischung. Weniger ideal: Kleine Personen müssen sich zum Lichtschalter unter der Decke ziemlich strecken, Großgewachsene wünschten sich mehr als 1,89 Meter Stehhöhe.
Stauraummangel sollte einer Paarbesatzung im Kreos L 5009 fremd sein. Ein Kleider- und ein vielseitiger Wäscheschrank, jeweils als praktische Auszüge konstruiert, finden sich unter den Einzelbetten. Obendrüber fünf großzügige Hängeschränke und drei weitere Exemplare über der Sitzgruppe. Zwei gar nicht so kleine Oberschränke sind zudem seitlich in der T-Haube untergebracht. Zwischen linkem Bett und Dusche ist obendrein ein raumhoher Apothekerauszug platziert – etwas kurios, den würde man eher in Küchennachbarschaft vermuten, aber trotzdem ganz praktisch.
Die Quer- und Längsbanktruhen bergen ebenfalls etwas Stauraum, sind aber durch die kleinen Deckelklappen weniger gut zugänglich. Was aber kein größerer Schaden ist, da es auch noch zwei Doppelbodenfächer gibt und zudem quer unter der Sitzgruppe ein großes Durchladefach mit zwei Außenklappen für lange Ladegüter und Zubehör wie Kabeltrommel und Auffahrkeile.
Fächer für Kleinteile sucht man in der Heckgarage indessen vergeblich. Dafür kann in den Stauraumquader durch die großen Seitenklappen Sperrgut jeglicher Art geladen und verzurrt werden. Klappen in der Frontwand schaffen Zugang zu Komponenten der Bordelektrik und der Wasseranlage, die frostgeschützt untergebracht sind. Hier findet sich auch das elektrische Ablassventil für den Abwassertank. Der Ablassstutzen mündet allerdings fast unsichtbar mittig am Wagenboden. Zum Rangieren über einen kleinen Bodeneinlass wäre deshalb eine Entsorgungskamera wirklich hilfreich.
Hochwertig zeigt sich der Aufbau konstruiert. Dach und Boden kleiden sich in GFK, die Seitenwände in Alu – was angesichts der eleganten Rundungen an den Dachkanten allerdings die Gefahr von sichtbaren Hagelschäden birgt.
Die solide Technik und die umfangreiche Ausstattung haben allerdings auch ihr Gewicht. Trotz 4,5-Tonnen-Chassis sind die Reserven an der Hinterachse nicht allzu üppig – zumindest wenn man den großzügigen Frischwasservorrat von 200 Litern ausnutzt. Für zwei Personen reicht die Gesamtzuladung aus. Beim Einsatz zu viert – mit dem optionalen, 45 Kilo schweren Hubbett – wird es aber spätestens eng.
Der nicht mehr verfügbare 160-PS-Motor im Testwagen-Prototyp hat mit dem wuchtigen Teilintegrierten ganz schön zu schleppen. Damit ist nun die kostspielige Zwangskombination aus 180-PS-Motor und Automatik fast schon gesetzt. Der lange Radstand (4,7 m) macht das Rangieren etwas mühsam. Beim Thema Quietsch- und Klappergeräusche sollte Laika in der Serienproduktion noch manches ausmerzen.
Grundpreis: 137.149 Euro (Fiat Ducato Light, Motor 103 kW/140 PS) mit TÜV und Zulassungsbescheinigung II
Die Hängeschrankklappen werden von sehr hochwertigen Scharnieraufstellern präzise geführt. Edel und gut: Die schwarze, bogenförmige Spültischarmatur ist praktisch und sieht schick aus. Clever: Trockenschublade mit Metallrostboden direkt über dem Heizungsaggregat platziert. Farbmarkierte Frischwasserrohre mit Muffen. Abwasserleitungen in solider Haushaltstechnik ausgeführt.
Die schicken seitlichen Fender machen eine aufwendige Tankklappe nötig – der Platz reicht gerade eben.
Der Toilettenkassettenschacht ist in keiner Weise abgedichtet – hoffentlich bleibt das Malheur aus.
Der Kreos erfuhr optisch eine gelungene Modernisierung – besonders innen. Der L 5009 ist ein elegantes, stattliches Luxus-Coupé für zwei. An der Technik gibt es rundum kaum etwas zu mäkeln. Und auch in praktischer Hinsicht hat man sich viel einfallen lassen. Gewicht und Preis sind aber ganz schön happig. Zum Konzept würde ein Mercedes Sprinter gut passen – wie damals beim allerersten Kreos.
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